Datenjournale
In Datenjournalen werden Originaldatensätze veröffentlicht. Damit unterscheiden sie sich von klassischen wissenschaftlichen Fachzeitschriften. In diesen werden dem Artikel zugrundeliegende Forschungsdaten selten abgedruckt, aber teilweise als ergänzendes Material hinterlegt. Ziel ist es, die wissenschaftliche Gemeinschaft über ihre Existenz und Nachnutzbarkeit zu informieren.
Datenjournale fördern somit die Nachnutzung von Forschungsdaten und ihre Anerkennung als wissenschaftliche Leistung. Mit ihnen sollen die Transparenz wissenschaftlicher Methoden und Ergebnisse verbessert werden, gute Datenmanagementpraktiken unterstützt und ein dauerhafter Zugang zum Datensatz zur Verfügung gestellt werden. Die Daten werden in journaleigenen oder externen Repositorien archiviert. Auch können Datenbeschreibungen und der wissenschaftliche Artikel publiziert werden.
Im Fokus stehen eine vollständige Datenbeschreibung und Erklärung der Erhebung und nicht deren Interpretation. Datenjournale sind reine Online-Medien, deren Zugang von beschränkt bis Open Access reicht. Manche Datenjournale gehen noch weiter und wenden zur Qualitätssicherung interaktive Open-Peer-Review-Verfahren an.
Im Allgemeinen enthält ein Datenpapier die folgenden Elemente:
- Den Zugriff auf den Datensatz selbst als angehängte Dateien oder einen dauerhaften Link zu einem Repository,
- eine detaillierte Beschreibung (Metadaten) des Datensatzes (Produktionskontext, Autoren, angehängte Rechte, etc.).
Eine umfassende Übersicht über Datenjournale beziehungsweise Suchmöglichkeit danach ist uns nicht bekannt. Einige Datenjournale beziehungsweise Rubriken in etablierten Fachzeitschriften, in denen Datensätze vorgestellt werden, finden sich hier:
- Datenjournale auf forschungsdaten.org
- Datenjournale der Humboldt-Universität zu Berlin
- Datenjournale bei forschungsdaten.info